Der Begriff "Barebone" bezeichnet einen Computer, der nur mit wenigen, grundlegenden Komponenten ausgestattet ist. Es handelt sich um einen auffallend kleinen PC, der lediglich aus dem Motherboard, einem Prozessorkühler, dem Netzeil und einem Laufwerk für Wechselmedien besteht; neuere Modelle verfügen zusätzlich über Bluetooth und WiFi. Alle übrigen Komponenten - darunter auch das Betriebssystem - können nach individuellen Vorlieben zusammengestellt und nachgerüstet werden. Barebones existieren bereits seit den 1990er Jahren und erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit.
Welche Vorteile hat der Kauf eines Barebone?
Barebones eignen sich hervorragend für Menschen, die differenzierte Ansprüche an ihr Equipment stellen. Wer individuelle Lösungen und die Möglichkeit zum Nachrüsten sucht, ist mit einem Barebone hervorragend beraten. Je nach Konfiguration erlauben Barebones verschiedene Einsatzmöglichkeiten und bestechen mit hoch professioneller Leistung. Aufgrund ihrer Bauart verfügen Barebones über eine geringe Betriebslautstärke, sind energiesparend konzipiert und finden schon auf kleinstem Raum Platz. Da nur die tatsächlich benötigten Komponenten verbaut werden, kann zudem das Preis-/Leistungsverhältnis recht attraktiv ausfallen.
Welche Arten von Barebones werden unterschieden?
Je nach Verwendungszweck werden verschiedene Barebone Varianten unterschieden; der Fokus verschiebt sich dabei entsprechend dem Bedürfnis des Benutzers. Barebones werden in vier grundsätzliche Arten eingeteilt: Als Desktop-PC, Office-PC, Gamer-PC und Multimediazentrale.
(a) Ein Barebone als Desktop-PC
Desktop-PCs werden umgangssprachlich auch als "Familien-PCs" bezeichnet. Diese Art des Computers zeichnet sich durch besonders hohe Flexibilität und variable Nutzbarkeit aus: Neben den üblichen Office Aufgaben erfüllen Desktop-PCs den Zweck der Musik-, Bild- bzw. Videoverarbeitung, auch wird gerne auf Spiele zurückgegriffen. Die Prozessorleistung muss für all diese Einsatzmöglichkeiten gewappnet sein; die einzelnen Komponenten bewegen sich daher oft im leicht überdurchschnittlichen Bereich, die Festplattenkapazität ist mit bis zu 500 GB relativ groß. Dennoch stoßen Desktop-PCs an ihre natürlichen Grenzen, wenn die Leistungsanforderungen zu hoch sind: Als PC für passionierte Gamer ist ein Desktop-PC ungeeignet, auch ist der Arbeitsspeicher (maximal 3 GB) bisweilen überfordert.
(b) Ein Barebone als Office-PC
Als Office-PCs werden die typische Arbeitscomputer innerhalb einer Firma bezeichnet. Da das Augenmerk hier hauptsächlich der Textverarbeitung, Kalkulation und Kommunikation sowie dem Internet gilt, müssen Office-PCs nicht mit hochwertigen Komponenten glänzen. Kleine Arbeitsspeicher und eine durchschnittliche Festplattengröße reichen in der Regel aus, um die Anforderungen zu erfüllen. Aus diesem Grund sind Office-PCs erstaunlich kostengünstig, ihre Einsatzmöglichkeiten aber entsprechend begrenzt: Grafik- und arbeitsspeicherintensive Aufgaben bringen Office-PCs oft an ihr Limit. Auch eignen sie sich kaum für die Verarbeitung von multimedialen Inhalten, noch weniger als Zeitvertreib für Gamer.
(c) Ein Barebone als Gamer-PC
Als Gamer-PC betritt der Barebone zweifelsohne die Königsklasse: Ausschließlich hochwertige Komponenten garantieren erstklassige Performance und unerreichte Graphik. Die Festplatte ist mindestens 1 TB groß, der Arbeitsspeicher schwankt je nach finanziellen Möglichkeiten zwischen 4 und 16 GB. Spezielle Graphikkarten komplettieren den Gamer-PC. High tech dieser Größenordnung hat natürlich seinen Preis: Ein Gamer-PC ist die mit Abstand teuerste Variante des Barebone.
(d) Ein Barebone als Multimediazentrale
Multimediazentralen - die oftmals als "Wohnzimmer-PCs" bezeichnet werden - eignen sich für verschiedenste multimediale Belange. Hauptsächlich werden sie zur Bearbeitung von Musik- und Videodateien genutzt, zur Aufzeichnung von Fernsehsendungen und um die eigene Musiksammlung über die Stereoanlage wiederzugeben. Entsprechend hochwertig müssen die verbauten Komponenten sein: Die Festplatte sollte eine Mindestgröße von 500 GB aufweisen, der Arbeitsspeicher idealerweise 4 GB. Zudem benötigt das Multimediatalent eine schnelle Internetverbindung und eine hohe Auflösung bei der Graphikkarte. Über eine DVB-T-Karte kann der Barebone auch zum Fernsehen genutzt werden - dank seiner Fähigkeit, Sendungen aufzuzeichnen, ersetzt er zudem den Video-/DVD-Rekorder. Trotz ihrer hochwertigen Ausstattung eignen sich Wohnzimmer-PCs nur bedingt für Office Aufgaben und praktisch gar nicht für Spiele.
Welche Aspekte gilt es vor dem Kauf eines Barebones zu beachten?
Zuallererst muss entschieden werden, ob ein Barebone tatsächlich die optimale Lösung ist; wer keine individuellen Ansprüche stellt, ist mit einem Standard-PC womöglich besser beraten. Soll es auf jeden Fall ein Barebone sein, so ergibt sich automatisch die nächste Frage: Für welche Belange wird der Barebone genutzt? Je nach Einsatzbereich bedarf es unterschiedlicher Komponenten; auch die Kostenfrage wird durch den Verwendungszweck bestimmt (ein Gamer-PC benötigt deutlich hochwertigeres Equipment als ein Office-PC). In den meisten Fällen ist der Kauf eines Barebones teurer als der eines Standard-PCs - dafür erwirbt der Nutzer jedoch eine Spezialanfertigung, die exakt auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist.
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